Geesthacht – Sie ist seit über 60 Jahren in Betrieb, staut die Elbe bei Geesthacht. Doch neue Pläne bringen jetzt den Anglerverband Niedersachsen auf die Palme. Anglerverband Niedersachsen gegen Wasserkraft-Pläne bei Geesthacht.
Laut „Hamburger Abendblatt“ hat des Bundesverkehrsministerium die Prüfung zur Machbarkeit einer Wasserkraftanlage an der Elbe-Staustufe, der einzigen in Deutschland, angewiesen. Dr. Nina Scheer (SPD) und Dr. Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen), Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis Herzogtum-Lauenburg /Stormarn-Süd, erklären dazu in einer Pressemitteilung: „Seit vielen Monaten befinden wir uns bereits in intensiven Gesprächen zu den Möglichkeiten einer Installation zur Wasserkraftnutzung an der Staustufe in Geesthacht. Aus der ohnehin notwendigen (...) Sanierung des Stauwehrs ergibt sich die einmalige Chance, neue Wege zu gehen.“
Anglerverband Niedersachsen reagiert entsetzt
„Wasserkraft ist alles andere als grün. An ihren Turbinen klebt das Blut Hunderttausender Fische“, sagt Werner Klasing, Präsident des
Anglerverband Niedersachsen (AVN). „Ein Massensterben unter Wasser wider besseren Wissens in Kauf zu nehmen, ist ein Verbrechen an der Natur und hat mit Energiewende nichts zu tun!“
Verbrechen an der Natur und hat mit Energiewende nichts zu tun!“
Aktuelle Studien, so der AVN, belegen, dass im Durchschnitt mehr als 20 Prozent aller Fische, die eine Wasserkraft-Turbine passieren, ums Leben kommen. Ein Sprecher: „Eine Umschreibung für gehäckselt, verstümmelt oder zerquetscht werden.“
Ralf Gerken, Fließgewässerexperte beim AVN: : „Durch die Querverbauungen zum Beispiel bei Geesthacht haben wir den Atlantischen Stör und den Nordseeschnäpel in der Elbe bereits ausgerottet. Andere Fischarten wie Aal, Lachs und Meerforelle sind kurz davor, im Elbe-System auszusterben. Turbinen in Geesthacht wären das Todesurteil für die hoch bedrohten Bestände dieser Arten.“
Laut Experten könne eine Wasserkraftanlage in Geesthacht (Schleswig-Holstein) mit zwölf Wasserrädern pro Jahr bis zu 100 Gigawattstunden Strom produzieren, der Jahresverbrauch von 40 000 Haushalten. Gerken: „Norddeutschland ist kein Wasserkraftland. Nicht umsonst trägt Strom aus Wasserkraft nur lächerliche 0,5 Prozent zum Energiemix der erneuerbaren bei.“
Quelle: Bild Zeitung